AMERIKA IST AUF GESTOHLENEM LAND GEBAUT VON MENSCHEN, DIE AUS IHREM LAND GESTOHLEN WURDEN

 



Der Riss in der Argumentation: Emigration vs. Remigration

Die Grundlage der kritischen Beobachtung ist die historische und biografische Ironie:

  • Migration als Basis: Viele Politiker, die heute in Deutschland und anderen europäischen Ländern hohe Ämter bekleiden, sind entweder selbst emigriert (aus einem anderen Land nach Deutschland gezogen) oder Kinder von Emigranten (Menschen mit Migrationshintergrund). Ihre Karrieren und ihr Erfolg sind das Ergebnis von offenen Gesellschaften, die ihnen die Teilhabe ermöglichten.

  • „Remigration“ als Forderung: Gleichzeitig unterstützen oder verschärfen sie eine Politik, die unter dem Euphemismus „Remigration“ (ein Begriff, der im Kontext rechtsextremer Kreise die Zwangsausweisung von Millionen Menschen, einschließlich deutscher Staatsbürger, verschleiert) die Emigration für andere in der Zukunft oder gar Gegenwart unmöglich machen soll.

Diese Diskrepanz entlarvt die politische Strategie:

  1. Die Entwertung des eigenen Weges: Durch die Forderung nach restriktiver Ausgrenzung deklarieren diese Politiker implizit ihren eigenen Integrations- und Aufstiegsweg als einen einmaligen, nicht wiederholbaren Glücksfall – oder schlimmer noch, als ein Modell, das ab sofort nur für Auserwählte gelten soll.

  2. Instrumentalisierung der Herkunft: Ihr eigener Erfolg wird zum Beweisstück: "Seht her, ich habe es geschafft. Wer sich nicht anpasst (gemäß unserer Definition), muss gehen." Ihre Biografie wird zur Waffe gegen andere Migranten, um das eigene Dasein als "guter" oder "gelungener" Migrant zu zementieren.


💥 Das Fazit der Heuchelei: Der entzogene Schutzschirm

Der schärfste kritische Punkt liegt in der Entsolidarisierung. Ein Politiker mit Migrationshintergrund, der eine Politik der Ausgrenzung und rigorosen Abschiebung befürwortet, zerstört symbolisch den Schutzschirm, der seine eigene Familie einst nach Deutschland brachte:

  • Doppelmoral: Sie genießen die Früchte der Migration (Aufstieg, Wohlstand, politische Macht), verweigern aber potenziellen Neuankömmlingen oder anderen Migrantengruppen die gleichen Chancen und die gleiche Sicherheit.

  • Der "Ausländer raus"-Ruf im eigenen Haus: Sie legitimieren einen diskriminierenden Diskurs, der letztlich keinen Unterschied zwischen ihnen selbst und den von ihnen Ausgegrenzten macht. Im Falle einer politischen oder gesellschaftlichen Zuspitzung ist ihre eigene Zugehörigkeit – trotz Parteibuch und hohem Amt – die nächste, die infrage gestellt werden könnte.

Das ultimative Fazit dieser Politik ist die Preisgabe der eigenen Migrationsgeschichte zugunsten kurzfristigen politischen Kapitals. Solche Politiker mutieren vom Symbol gelungener Integration zum Werkzeug der Ausgrenzung, indem sie aktiv daran arbeiten, die Brücken abzureißen, über die ihre eigenen Familien einst gegangen sind.

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